1. Mut zur eigenen Musik

Talent, Diziplin und die Freude an eigener Musik

"Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht,
sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer. (Seneca)

Liebe Musikerinnen, liebe Musiker,
liebe Komponisten und Interpreten,


viele von Euch träumen bestimmt manchmal von einer großen Karriere
als Musiker, wagen den Griff zu den Sternen und hoffen, dass sie viele
gute Auftritte bekommen um evtl. später von der Musik leben zu können.
Einige Künstler schaffen es auch - und das sogar, "ohne ihre Seele zu
verkaufen!" Und hier fängt es bei jedem von uns an: wie ist unsere innere
Einstellung und unsere Philosphie zur Musik - was wollen wir tun
und was wollen wir damit erreichen?

Um überhaupt etwas erreichen zu können sollten wir erkennen, ob wir ein musikalisches
Talent und musikalische Fähigkeiten besitzen. Wenn ja, kann jeder von uns diese Talente
durch viel "Wissensunterricht" und durch viel "Üben" weiter ausbauen. Grundlage hierzu
ist unsere Disziplin. Stellt Euch einen leckeren frisch gekochten Kaffee in der Kanne vor.
Gießt man die Kanne einfach aus, fließt der Kaffee auf den Boden und man hat nichts
davon. Hat man aber eine Tasse, in dem Fall die "Diziplin", fließt der Kaffe in eine
Form und jeder, der einen Kaffe möchte, kann ihn dann aus der Tasse genießen.

Es ist auch wichtig, dass wir uns immer wieder die Frage stellen, warum möchte ich
vor einem Publikum singen oder musizieren? Wenn ich Menschen gerne unterhalte und
mit der Musik auch etwas "rüberbringen" möchte oder sogar eine wichtige "Botschaft"
für einen oder viele Menschen habe wie z.B. Pink mit "Dear Mr. President", dann habe
ich den richtigen Auslöser und die Motivation, um nach vorne zu gehen.

Viele starten ihre musikalische Laufbahn mit dem "Nachsingen" ihrer Lieblings-Songs.
Das ist für den Anfang gut, um einen motivierten und unbeschwerten Zugang zum aktiven
Musikmachen zu finden. Viele von uns schaffen dabei den Übergang vom "Covern" zu
eigenen Liedern, denn man will ja nicht immer nur "Bilder" von bekannten Malern
nachmalen, sondern auch irgendwann seine eigenen Bilder und etwas Neues malen.

Auch reden viele bei Musik immer von "Gefühlen". Aber in dem Wort steckt schon
das Wort "Fühlen" und deshalb sind bei Gefühlen auch eher unsere Sinne gemeint, wie
Sehen, Schmecken, Riechen, Hören und eben Fühlen - das allein ist aber keine Musik!
Es kommt auf Eure inneren Empfindungen an, auf die feinstofflichen Empfindungen,
auf Euren Geist - und genau das wird sich auch immer in Eurer Musik widerspiegeln.

Horcht also ständig in Euch hinein und erarbeitet Euch die Fähigkeiten, entweder alleine
oder zusammen mit Euren Freunden und Musikkollegen eigene Songs zu komponieren.
Dabei kann einer den Text schreiben, einer probiert die Melodien und ein anderer
setzt alles in einem Arrangement zusammen. Eigene Songs sind wichtig, um die
eigene Kreativität zu fördern und später vor allem wegen den größeren finanziellen
Einnahmen durch die GEMA und möglichen Kooperationen mit Schallplattenfirmen.

Zum Schluss solltet Ihr Euch darüber bewußt werden, ob Ihr die Musik lieber als Hobby
betreiben wollt oder ob Ihr Euch auch vorstellen könnt, dass die Musik Euer ganzer
Lebensinhalt werden kann. Viele haben mich z.B. immer gefragt: "machen Sie das
Hauptberuflich oder nur so?" Ich antworte darauf immer: "Kennen Sie die Titanic?
Den Luxusdampfer haben Vollprofis gebaut und das Schiff ist leider untergangen.
Kennen Sie auch noch die Arche Noah? - das war ein Hobby-Schiffsbauer ;-)
Auch mit einfachen Mitteln, kann man im Leben viel und Wichtiges erreichen.

Und hier heißt es auch so schön: "Das Glück ist den Tüchtigen". Wenn Ihr an
Euch arbeitet und ein paar gewisse Standardregeln einhaltet, schafft Ihr schon gute
Voraussetzungen, um vielleicht auch von der Musik leben zu können. Entscheidend
auf der Bühne ist Eure Begeisterung und Eure Energie. Wer das Singen und
Musizieren liebt und an sich arbeitet, kennt auch keine Ausreden wie, ich habe
jetzt keine Zeit - man nimmt sich einfach die Zeit für das, was man machen will.

Die Betonung liegt dabei auf "Das, was man machen WILL" - nicht was man muss!
Deshalb versucht nicht zu viele Kompromisse, am besten gar keine Kompromisse
bei der Musik einzugehen, die Ihr machen wollt. Viele Plattenfirmen schreiben
bestimmte Musikrichtungen vor. Hier geht es um "Format-Radio" und darum,
dass man Euch zu einer optimalen "Projektionsfläche", teilweise von nur
obeflächlichen Gefühlen und banalen Bum-Bum Rhythmen für die Zuhörer
und Zuschauer machen will. Bewahrt Euch Eure Eigenständigkeit und Eure
Unbefangenheit und habt MUT, Eure eigenen Lieder zu singen. Wichtig ist,
dass Ihr zufrieden und mit frohem Sinn Musik machen könnt.

Wer sich zu sehr verbiegen lässt, hat evtl. nur ein kurzes Glück. Doch der
Preis dafür kann viel zu hoch sein. Nehmt Euch einfach Zeit für Dinge die
Ihr machen wollt - Ihr wisst ja jetzt: "Keine Panik, auf der Titanic" ;-)

Eiin letzter Tipp: Hechelt nicht ständig irgendwelchen Song-Wettbewerbs hinterher.
Man kann das ein ode zweimal mitmachen, sollte aber dann seine musikalische
Laufbahn und sein Business selbst in die Hand nehmen - frohes Schaffen ;-)

Euer Worldmusic-Team


Music was my first love!
Bild von Gustavo Lastra.